Nach Unterkunft der Heimatvertriebenen 1946 im Lager Buchberg und im Verwaltungsgebäude der DAG hätten die volksschulpflichtigen Kinder in Gelting in die Schule gehen müssen. Doch die kleine Dorfschule in Gelting konnte nicht alle Kinder aus Geretsried aufnehmen. So musste der größere Teil der Kinder mit der Werksbahn nach Wolfratshausen fahren, während ein kleiner Teil zu Fuß nach Gelting gehen musste. Nach dem kalten Winter 1946/47, der wegen Mangels an Nahrungsmitteln auch als "Hungerwinter" bezeichnet wird, haben sich Eltern im Frühsommer 1947 dafür eingesetzt, dass im nächsten Schuljahr in Geretsried eine eigene Schule eingerichtet würde, damit der zeitaufwändige Weg zur Schule nach Wolfratshausen, erst recht aber der nach Gelting entfalle. Nach zahlreichen Beratungen mit den verantwortlichen Stellen wurde das sogenannte "Gästehaus", Gebäude Nr. 212, als geeignet betrachtet, vorübergehend zwei Klassen aufzunehmen. In der Folgezeit gestaltete sich der Umbau des Hauses und die Einrichtung für schulische Zwecke als schwierig. Wer sollte für die entstehenden Kosten aufkommen? Trotz vielfältiger Bemühungen aller beteiligten Stellen dauerte es noch bis zum Januar 1948, dass die Flüchtlingsklasse 2c mit ihrer Lehrerin Maria Heinze von Wolfratshausen nach Geretsried übersiedeln konnte. Bald folgte Lehrer Herbert Zimprich mit der Flüchtlingsklasse 1c. Die Schüler der Klassen 3 bis 8, rund 70 Kinder gingen jedoch weiterhin in Wolfratshausen in die Schule. In den nächsten Schuljahren kam jeweils eine weitere Klasse hinzu. Auch nach der Gemeindegründung von Geretsried im Jahre 1950 bis hin zum Jahr 1962 diente das Gästehaus als zusätzliches Schulhaus.